Donnerstag, 27. März 2008

Plenarsaal für den Nationalrat, 2008

Ein Beitrag zum Wettbewerb Neugestaltung des Plenarsaales für den Nationalrat:

L U F T H OL E N !

Vorab: Ich finde es im Grunde empörend, dass durch die Geiselung der Anforderungen für tatsächlich innovative Lösung der Zugang bedroht ist. Ein zu feinmaschiges Netz aus Bedürfnissen, bürokratischen Anforderungen und seitens BDA und den allseits gewohnt blockierenden Rechtsvorschriften läßt kaum noch Luft für inhaltlich Neues.
z.B: Was ist mit der Netzwerkkultur und wird das griechische Theater noch immer die geeignete Form für künftige Politik sein?
Es ist ein tragisches Schauspiel, hier keine wirkliche Hinterfragung zu starten. Hier gilt meine Kritik insbesondere dem Staat und seinen privatisierten Verantwortung. Statt dessen quellen Anforderungen der Bürokratiestrukturen aus allen Ritzen und bilden die Oberfläche dieser Tragödie. Ich bin schon sehr gespannt, welche Verpackungsbeiträge seitens Architekten kommen werden.Das Konzept basiert auf 4 wesentlichen Punkten:

1) LICHT-IMPLANTAT:

Die Lichthöfe an Beiden Seiten des NR- Saales werden in allen Ebenen über die zu Durchgänge umgebauten Fenster in das Couloir rund um den Saal mitintegriert und spielt eine wesentliche Rolle als Licht- und Luftbringer. Die Zonen dienen als Garderobe im Zugang, Vertikalerschließung und Lift, Pausenräume und zusätzliche helle Besprechungszimmer. Den obersten Abschluss bildet zwei große Konferenz- und Besucherzimmer mit schönem Blick auf den Schmerlingplatz. Das dramatische Spiel zwischen Innen- und Aussenraum gipfelt mit auf dem Dach gelagerte Glasquader, in einem freien Blick nach außen.


Die Kühlung bzw. Erwärmung der unterschiedlichen Raumqualitäten kann über ein Absaug-/ Einblassystem oder/und mit Wärmetauscher zu Synergieeffekten führen.

2) MASSIVHOLZPLATINE:

Die Möblierung des Nationalratssaal wird durch eine klare geometrische Form definiert:
Das Interferenzmuster von zwei kreisförmigen Wellenbewegungen im Grundriss. Es wird durch die gewölbte Ausbildung der Möbel im Querschnitt betont. Durch die gebogenen Zugänge wird die derzeitige Neigung des Saales im bereich der 2 Rampen von 11,5° auf ca. 8,5° verringert, was eine rollstuhlfahrerfreundliche Benutzeroberfläche darstellt.

Die "PLATINE" mit monochromer Oberfläche soll die Idee betonen, dass alle an der gleichen Sache arbeiten = in einem Boot sitzend. Die Form verdeckt die moderne Anforderung an Büro-Hightech sowie den Sitzkomfort eines Bürodrehstuhls und ermöglicht so eine einfache Nachrüstung der Technik.


3) HIMMEL FREI:

Die konstruktive Lösung für das neue Glasdach über dem Plenarsaal ist ein feinmaschiges gewölbtes Stahl- Glasnetz als Wiederholung der Grundrissgeometrie der Möblierung, mit freiem Blick nach außen. (Analog zum great Court im British Museum)


4) AURATISCHES MATERIAL:

Brüstungen: werden auf beiden Etagen einschließlich Untersicht voll verkleidet mit nebeneinandhängenden silber- hochglanz Metallpaneelstreifen, Gliederung= vertikale Struktur

Saalbegrenzungswände:
- Rundung: Zusätzliche Öffnungen über die Raumhöhe stat. Möglichkeit. Es sollen vetikale Lichtschlitze entstehen, die nach oben immer mehr und feinteiliger werden. Ein Säulenspiel zwischen Wand und Transparenten Durchblicken entsteht.
Die Oberfläche kann als Zitat, also die gebeizte Holzleistenverkleidung lt. Bestand bleiben.



-Hauptansicht: bleibt lt. Bestand, wie vom BDA vorgeschlagen, die Stiegehäuser fliegen raus. Eine halbtransparente Ebenen davor mit eingebauten Informationsträgern (Bildschirm etc.) als neues Identitätszeichen und Abschluss vor dem Balkon als eigener Wettbewerb ausgeschrieben.

ArchImede wünscht allen Teilnehmern Gutes Gelingen.

März 2008

Keine Kommentare: